Pilzinfektionen im Mund-Rachen-Raum vermeiden (Soorprophylaxe)
In der Fachsprache wird von einem Mundsoor gesprochen. Unter einem Soor versteht man eine Pilzinfektion mit dem Hefepilz Candida. In kleinen Mengen ist dieser Pilz normal, erst bei einer starken Vermehrung ist von einem krankhaften Soor die Rede. Neben dem Mund kann ein Soor vor allem im Intimbereich, zwischen Hautfalten (lesen Sie auch den Artikel „Wundsein vermeiden“) und bei Säuglingen im Windelbereich auftreten. Charakteristisch beim Mundsoor ist ein Belag an Zungenspitze und Wangeninnenseiten. Der Versuch, den Belag abzuwischen, führt fast immer zu Blutungen. Unbehandelt kann sich der Pilz über die Speiseröhre bis zum Magen-Darm-Trakt ausweiten.1
Ursache
- Schlechter Allgemeinzustand
- Keine oder eingeschränkte Kautätigkeit (z.B. durch Magensonde)
- Schlechte Mundhygiene
- Medikamentenwirkungen (z.B. Antibiotika, Kortison, Immunsupressiva)
- Ausgetrocknete Mundschleimhaut (z.B. durch Beatmung)
- Geschädigte Mundschleimhaut (z.B. durch schlecht sitzende Zahnprothese)2
Was kann ich dagegen tun?
Ebenso wie zur Vorbeugung einer Ohrspeichelentzündung, ist eine gründliche Durchführung der Mund- und Zahnprothesenpflege unerlässlich. Darüber hinaus können Sie die Speichelproduktion anregen. Entsprechende Maßnahmen sind im Artikel „Entzündung der Ohrspeicheldrüse vermeiden“ aufgeführt, da diese identisch sind. In der Praxis werden beide Themen daher oftmals gemeinsam behandelt.
Quellen:
1Kahle, C. (2013): Soor. Online verfügbar unter http://www.meine-gesundheit.de/soor, zuletzt aktualisiert am 04/2013, zuletzt geprüft am 30.07.2015.
2Kamphausen, U. (2008): Prophylaxen in der Pflege. Anregungen für kreatives Handeln. 4., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer (Pflege kompakt).
Bild: Peggy Zimmermann(04.09.2015), Pilzbefall des Pilzes
Schreibe einen Kommentar